Die Mehrheit der Autofahrer würde sich für günstigere Prämien überwachen lassen! Viele deutsche Autofahrer wären bereit, sich permanent überwachen zu lassen, wie eine Umfrage zu Telematik-Tarifen von Kfz-Versicherern ergab. Der Bordcomputer speichert das Fahrverhalten – die Kunden erhoffen sich in erster Linie finanzielle Vorteile.
Zwei Drittel der deutschen Autofahrer würden einer lückenlosen Fahrüberwachung zustimmen, um in den Genuss günstigerer Prämien zu kommen. Was wie ein Zukunftstraum klingt, wird schon bald Realität werden, und zwar in Form eines Bordcomputers, der von der Versicherungsgesellschaft zur Verfügung gestellt wird. Damit soll das Fahrverhalten kontrolliert und analysiert werden. Es ist dann also möglich, eine große Datenmenge zu erfassen, denken wir beispielsweise an die zurückgelegte Strecke, die Geschwindigkeit oder das Beschleunigungs- und Bremsverhalten. Im Bordcomputer befindet sich eine SIM-Karte, die die Daten in regelmäßigen Abständen an die Versicherung übermittelt. Die Idee ist nicht neu, in den USA ist die Telematik bei Versicherungsverträgen schon seit vielen Jahren ein heißes Thema, und auch in Europa gibt es die ersten derartigen Tarife. Bei der nun durchgeführten Umfrage gaben 62 Prozent der Autofahrer an, dass sie – günstigere Prämien vorausgesetzt – durchaus an der Totalüberwachung interessiert sein würden. Die Befragten meinten sogar, dass sie mit dem Wissen, dass ein Computer jeden gefahrenen Meter überwacht, die Tempolimits gewissenhafter befolgen würden. Das wäre gleichzeitig ein Beitrag zur Verkehrssicherheit.
Der Autofahrer wird im wahrsten Sinne des Wortes gläsern. Die Versicherung weiß, wann er wo war, wie schnell er gefahren ist und ob er den Wagen gerne sportlich schnell beschleunigt. Daraus könnte einerseits ein Risikoprofil erstellt werden, andererseits ist der Zugriff auf diese Daten – noch – nicht wirklich geregelt. Im schlimmsten Fall könnten sie also auch GEGEN den Versicherungsnehmer verwendet werden – und da geht es nicht nur darum, dass die Ehefrau wissen möchte, wo der Gatte am Vorabend wirklich war.
Die Telematik alleine wäre wahrscheinlich auch nicht das große Problem, aber der Gedanke daran, die Fahrzeugfiles mit anderen Daten – beispielsweise Kreditkarten oder Smartphoneaktivitäten – zu verknüpfen, ist nicht für alle angenehm.
Dennoch ist in anderen Ländern die Bereitschaft, einen Bordcomputer einbauen zu lassen, noch wesentlich höher. In Spanien hätten 80 Prozent der Autofahrer nichts dagegen, wie die repräsentative Umfrage mit 7.500 Autofahrern aus ganz Europa belegt.
Es gibt erste Pläne für Telematik-Tarife, wie mehrere Versicherungsgesellschaften bereits verlautbaren ließen. Ein Grund dafür mag auch sein, dass, wenn man den Statistiken Glauben schenkt, Telematik-Nutzer um bis zu 40 Prozent weniger Unfälle verursachen als andere Autofahrer. Bis es allerdings so weit ist, werden noch einige Jahre vergehen – und einstweilen können Sie die bisherigen Tarife bequem online vergleichen. Nähere Infos dazu finde Sie hier!